Neue (alte) Wege gehen – Rehkitzrettung-Tipps aus der Praxis

Ein Beitrag von Ingrid Gerum

Was tun, wenn Rehwild sich an die „Kitzretter“ gewöhnt hat?
Bei uns im Revier hatten sich in der Vergangenheit viele Landwirte mit den „Kitzrettern“ ausgestattet und ihre Wiesen fleißig damit bestückt. Leider mussten wir feststellen, dass hier jetzt nach zwei Jahren der Gewöhnungseffekt bei den Geißen eingetreten ist. Teilweise ist zu beobachten, dass sie neben den Signalgebern äsen und sichtlich unbeeindruckt sind.

Also auf zu neuen (alten) Methoden und ein persönlicher Tipp.
Wir haben aus Estrichgitter (gibt es für kleines Geld im Baumarkt) kleine Käfige gebaut. Kurz vor Sonnenaufgang wird unser Nachbarjäger mit seiner Drohne die betreffenden Wiesen abfliegen. Bei Fund wird ein solcher Käfig über das Kitz gesetzt und mit Erdankern gesichert, daneben ein hoher Stecken mit Signalband, damit der Landwirt weiß, wo die Fundstelle ist. Vorsichtshalber wurde noch ein DIN-A4 Blatt mit Informationen laminiert und auf dem Käfig befestigt, damit bei einem evtl. Fund durch Spaziergänger hier keine gutgemeinten Befreiungsaktionen stattfinden, welche dann unweigerlich zum Tod des Kitzes führen.

Nach erfolgter Mahd wird der Käfig dann umgehend wieder entfernt. Drückt uns die Daumen, dass wir viele der abgelegten Kitze finden und damit Tierleid verhindern können.