Jetzt (Ende Juli, Anfang August) ist die Zeit, in der sich die Rehe paaren! Rehbrunft, oder „Blattzeit“ sagen die Jäger dazu. Der Rehbock möchte die Rehgeiß begatten. Dabei macht sie es ihm nicht leicht! Sie lässt sich ganz schön bitten und läuft vor ihm davon, er läuft hinterher. Der Jäger sagt, „der Bock treibt die Geiß“. Dieses liebestolle Treiben dauert oft lange, und die Rehe sind dabei auch zu ungewöhnlichen Zeiten, zum Beispiel über Mittag, und besonders auch bei schwülwarmem Wetter unterwegs.
Besonders die Rehböcke sind dabei hormongesteuert und blind vor Liebe, allerorten, oft recht impulsiv unterwegs.
Die Jäger bitten die Autofahrer: „Bitte geben Sie in dieser Zeit besonders Acht! Nicht nur in den Dämmerstunden, auch untertags könnten Rehe unvermittelt auf die Straße springen. Fahren Sie umsichtig, behalten Sie die Straßenränder gut im Blick. Damit Sie unbeschadet an Ihr Ziel kommen!“
Im Reh ruht das Ei – faszinierende Wildbiologie
Die Natur hat sich für die Trächtigkeit der Rehe etwas ganz Besonders raffiniertes ausgedacht: Ist die Eizelle der Geiß erst einmal befruchtet, entwickelt sie sich vorerst nicht weiter. Sie „ruht“ bis zur Wintersonnwende (Winteranfang). Der Jäger nennt das „Eiruhe“. Erst dann beginnt sie sich zum Embryo fortzuentwickeln. So fällt die Geburt der Kitze in eine günstige Zeit, in den Frühling, wenn es warm ist und die Natur genug Nahrung und Versteckmöglichkeiten im hohen Bewuchs bereithält. Auch Dachse und Marder halten eine Eiruhe.
Rehbock: Bild von Sven Lachmann auf Pixabay