Jäger helfen Singvögeln

Nisthilfen im Revier aufgehängt

Zeitig im Frühjahr haben die Allinger Jäger Nisthilfen im Revier aufgehängt. Die Häuschen sind selbstgeschreinert, mit einer Klappe zum Reinigen im Herbst, und mit einem wasserdichten Dach versehen. Sie werden von Höhlenbrütern – wie Kohlmeisen, Blaumeisen oder Staren – gerne angenommen. „Wir sind viel in der Natur unterwegs und kennen die Plätze, die sinnvoll zum Platzieren der Nisthilfen sind“, erklären die Jäger.

Wichtig ist, die Nisthilfen an einem geschützten Ort aufzuhängen. Vögel mögen es am liebsten, wenn ihr Häuschen nach Südosten ausgerichtet ist. Bäume in der Nähe dienen als Anflugwarte. Von dort aus vergewissern sie sich, dass keine Gefahr in der Nähe ist, bevor sie ihr Nisthäuschen anfliegen und die Jungen füttern. Blühende Sträucher in der Nähe sorgen zudem für Insekten und somit Nahrung. „Schon wenige Tage später haben wir Meisen bei der Wohnungsbesichtigung beobachtet“, so die Jäger, „Es ist einfach schön zu sehen, dass wir etwas Gutes für die Singvögel und somit für den Artenschutz tun können.“
Als Nächstes sollen Insektenhotels an geeigneten Stellen im Revier platziert werden.

Wildunfall ohne Schaden – auch für das Reh?

Jäger schätzen hier Mithilfe der Autofahrer

Nicht jeder Wildunfall endet mit Blechschaden und einem toten Reh auf der Straße. Manchmal geht das Zusammentreffen glimpflich aus, zumindest für den Autofahrer: „An meinem Auto ist gar nichts. Das Reh ist weitergelaufen. Wahrscheinlich hab‘ ich es kaum berührt, es fehlt ihm bestimmt nichts“, vermutet man dann. Vielleicht sieht der Autofahrer gar keine Notwendigkeit, den Wildunfall bei der Polizei zu melden?

Jäger geben zu bedenken: Dass ein Reh nach einem Zusammenstoß noch flüchtet, heißt nicht, dass es unverletzt ist. Der Fluchtreflex und Adrenalin machen ein scheinbar gesundes Davonspringen möglich. Es kann aber sein, dass es unbemerkt in seinem Versteck fürchterliche Schmerzen leidet oder gar qualvoll verenden muss. Wenn also die Jäger von einem Zusammenstoß erfahren, auch wenn er angeblich harmlos war, suchen sie in jedem Fall nach einem eventuell verletzten Reh. „Wildunfall ohne Schaden – auch für das Reh?“ weiterlesen

Wildtiere kommen mit dem Winter zurecht, aber sie brauchen vor allem Ruhe! Jäger der BJV Kreisgruppe FFB erklären, warum.

Wilder Winter

Ob mit oder ohne Schnee: Die Menschen genießen den Winter in der heimischen Natur. Wir Jäger nutzen die Chance, um zu informieren. Denn wer mehr weiß, kann bewusster und rücksichtsvoller in der Natur unterwegs sein.

Die Natur hat es so eingerichtet: Wildtiere fahren ihren „Energiehaushalt“ im Winter auf ein Minimum herunter. Rehe schließen sich oftmals zu kleinen Gruppen zusammen – „Sprünge“ sagt der Jäger dazu. Sie ruhen viel und können so mit weniger Nahrung auskommen. Dass Menschen auf Wegen unterwegs sind, bei Tage und in gebührendem Abstand – daran können sie sich durchaus gewöhnen und bleiben ruhig. Erholungssuchende in der späten Dämmerung oder bei Nacht, mit Lampen ausgestattet abseits der Wege oder mitten im Wald, oder unkontrolliert freilaufende Hunde versetzen sie allerdings in Angst und Schrecken. Fluchten aus dem Energiesparmodus heraus sind unvorstellbar kräftezehrend. Sie schwächen die Tiere für die harte Jahreszeit, die ihnen bevorsteht.

Neue Wege gehen

Eine abendliche Joggingrunde, ein nächtlicher Spaziergang durch ihren beschaulichen Heimatort, dabei die weihnachtlich geschmückten Fenster und lichterglänzenden Vorgärten betrachten. Das ist auch eine Wohltat fürs Auge und für die Seele. Gönnen Sie derweil im dunklen Wald den wilden Geschöpfen die Ruhe, die sie brauchen. Am Tage, auf den Wegen, mit Ruhe und Respekt vor der Natur – werden Sie bestimmt mit schönen „wilden“ Anblicken belohnt.

Praxisseminar in Alling West: Lockjagd auf Krähen

Schlaue Krähen erfordern schlaue Jäger

Wer sich schon in der Krähenjagd versucht hat, kennt das vielleicht: Man ist perfekt getarnt (denkt man). Das Lockbild ist vertrauenserweckend (vermeintlich). Und dennoch: Kein Anflug. Oder außer Reichweite. „Warum nur?“ fragt man sich, im Schirm sitzend und wartend. „Was läuft falsch?“

Krähen sind äußerst intelligent. Sie lernen aus den Fehlern der Jäger meist schneller als die Jäger selbst. „Schlau geschossene“ Krähen im Revier zu bejagen, wird immer schwieriger, ja sogar unmöglich. Diese Feststellung traf der Krähenjagd-Spezialist Ulli Zinnecker gleich zu Anfang des Krähenjagd-Seminars der Landesjagdschule, das an einem Samstag im September im Revier Alling West stattfand.

Seminar zum „Anfassen“

Erfolgreiche Lockjagd auf Krähen erfordert einiges an Wissen und Geschick. Im Seminar vermittelte er anschaulich und praxisnah die „Gebote“ der Krähenjagd – und würzte diese mit raffinierten Kniffs, guten Tipps für günstige Anschaffungen, und auch einigen Anekdoten eines langjährig erfahrenen Krähenjägers. Zudem hatte er jede Menge „Material“ zum Anschauen, Anfassen und Ausprobieren dabei: Tarnnetze und Taschen, Tarnkleidung und Hocker, Krähenlocker, Lockkrähen und andere Lockvögel und vieles an praktischem Zubehör, was die Jahre an Erfahrung so mit sich bringen. In vier gehaltvollen Stunden erläuterte er, was bei der Jagd auf die schlauen Krähen unbedingt zu beachten ist.

Die Gebote der Krähenjagd und viele wertvolle Tipps finden sich auf kraehenjagd.eu. Oder besucht eines der nächsten Krähenjagd-Seminare der BJV Landesjagdschule.

Alle haben Durst – Wildtränken im ganzen Revier

Dieser Sommer ist heiß, es regnet kaum. Bachläufe und Wasserstellen sind längst ausgetrocknet. Deshalb hat der Allinger Jagdpächter Tränken übers ganze Revier verteilt eingerichtet. “In erster Linie waren sie für unsere Fasane gedacht“, berichtet er, denn die brauchen bekanntlich in ihrem Lebensraum die „5 W“: Wiesen, Weizen, Wald, Wasser, Wärme. Alles finden sie im Allinger Revier vor und deshalb halten sich die wilden Hühnervögel dort auch gut. Nur beim Wasser hilft der Jäger nach:

Mit einem einfachen System aus Kunststoff-Sanitärrohren werden die Tränken nach dem Prinzip des Unterdrucks gefüllt. Ein kleines Gitter am Auslass sorgt dafür, dass keine kleinen Tiere, die auch ihren Durst löschen, hineinfallen und ertrinken.

Jede Woche wird das Wasser aufgefrischt.  „Wir sehen auf den Wildkameras, wie gut die Tränken besucht sind. Bestimmte Tränken, die ja einige Liter fassen, sind jede Woche leer getrunken“, berichten die Allinger Jäger: Singvögel, Hasen oder Rehe stillen dort ihren Durst – sie „schöpfen“ wie es in der Jägersprache heißt. Das ist vielleicht ungewöhnlich, aber bei dieser außergewöhnlichen Hitze schon nachvollziehbar! Die Jäger sind zufrieden, dass sie dem Wild in der Sommerhitze damit helfen können.

 

Neuigkeiten zur Schwarzwildprämie 2022/2023

Die Frist zur Antragsstellung wird bis Ende November 2023 laufen. Der Antrag auf Aufwandsentschädigung wird als Webformular im Rahmen des Bayernportals zur Verfügung gestellt. Eine bestehende Vorabversion wird noch intensiv getestet und soll spätestens mit dem Ende der Sommerferien als finale Version zur Verfügung stehen.

In Vorbereitung der Antragstellung kann man bereits eine BayernID beantragen. Weitere ausführliche Informationen gibt es auf der Website des LGL unter diesem Link

 

Obacht! Wilde Hühner – Jäger und Landwirte für Artenvielfalt

 Gemeinsam mit den Allinger Landwirten und Waldbauern arbeitet der Allinger Jagdpächter im Rahmen der Hege immer wieder an der Verbesserung des Lebensraumes für wildlebende Tiere. Nun wurde er bayernweit für ein besonderes Projekt ausgewählt: Der Bayerische Landesjagdverband unterstützt und fördert ihn bei der Auswilderung von Fasanen. Nach dem Lebensstart in einer Voliere im Revier zur Gewöhnung wurden sie vor einiger Zeit in die Freiheit entlassen.

Wo Fasane sich wohlfühlen, finden auch andere Wildtiere ein zu Hause und Nahrung.

Fasane brauchen Wasser, Wiesen, Wald, Weizen und Wärme. Auf dem Speiseplan des Fasans stehen Samenkörner von Blumen, Brennnesseln und Gräsern. Beeren, Nüsse und Eicheln werden gerne genommen, auch Wurzeln und Knollen. Würmer und Schnecken runden den Speiseplan ab. Die Küken müssen reichlich Insekten bekommen, damit sie „groß und stark“ werden. Also brauchen sie Wildblumenwiesen, die ebenfalls vom Allinger Jäger angelegt wurden. Dort fühlen sich auch Insekten, Bienen und Hummeln wohl. Singvögel und andere heimische Wildtiere teilen sich den reich gedeckten Tisch mit den Fasanen. Damit ist eines klar: Wenn es den Fasanen gut geht, geht es anderen Arten auch gut.

Blühflächen im Birkenmoos – Jäger und Landwirt Hand in Hand für Wildtiere

Für ein besseres wildes Leben

In der Allinger Flur gibt es neue Blühflächen. Angelegt hat sie der Allinger Jagdpächter denn „Zur Jagd gehört auch die Hege, also die Pflege der Lebensräume für die Wildtiere“.

Das funktioniert nur in Zusammenarbeit Hand in Hand. Der Grundeigentümer stellt die Fläche auf Bitte des Jagdpächters zur Verfügung. Das können „Ecken“ sein, die sich mit Maschinen nicht gut bewirtschaften lassen, brachliegende Flächen oder auch Streifen entlang des Waldes. Landwirte helfen in ihrer knappen Freizeit mit Maschinen aus, um den Boden für die Aussaat vorzubereiten.
Ausgebracht wird das wertvolle Saatgut von Hand und vom Jagdpächter selbst. Hierfür hat er die Saatgutmischung “Lebensraum 1“ ausgewählt. Was dort wächst und gedeiht, kann bis zu 5 Jahren stehenbleiben und verändert sich jedes Jahr. Blütenreichtum und Kräuter im Sommer, Samen und Körner im Winter – das ist ein reich gedeckter Tisch für Fasan, Hase und Reh, den diese sich mit Singvögeln, Insekten wie z. B. Bienen, Hummeln und  Schmetterlingen sowie anderen Kleintieren teilen.


Aussaat von Hand und Festwalzen der Saat in „Handarbeit“ – der Lohn und die Freude darüber kommt im Sommer: Wenn alles blüht und gedeiht, halten sich darin die Wildtiere und Insekten auf.

Mehr Informationen und Projekte zum Engagement der Fürstenfeldbrucker Jäger finden Sie hier

Neue (alte) Wege gehen – Rehkitzrettung-Tipps aus der Praxis

Ein Beitrag von Ingrid Gerum

Was tun, wenn Rehwild sich an die „Kitzretter“ gewöhnt hat?
Bei uns im Revier hatten sich in der Vergangenheit viele Landwirte mit den „Kitzrettern“ ausgestattet und ihre Wiesen fleißig damit bestückt. Leider mussten wir feststellen, dass hier jetzt nach zwei Jahren der Gewöhnungseffekt bei den Geißen eingetreten ist. Teilweise ist zu beobachten, dass sie neben den Signalgebern äsen und sichtlich unbeeindruckt sind.

Also auf zu neuen (alten) Methoden und ein persönlicher Tipp.
„Neue (alte) Wege gehen – Rehkitzrettung-Tipps aus der Praxis“ weiterlesen

Rehkitz- und Jungwild-Rettung 2023

Die ersten Kitze sind gesetzt und die Mahd hat vielerorts schon begonnen oder ist in Vorbereitung. Es gehört zu den gesetzlichen Pflichten der Landwirte, vor dem Mähen der Wiesen dafür zu sogen, dass das Jungwild keinen Schaden nimmt und ihm kein Leid zugefügt wird. 

Einige Jäger und Vereine unterstützen mittlerweile die Landwirte bei dieser Aufgabe mit Wärmebilddrohnen. Überörtlich gehört dazu z. B. „Wir retten Rehkitze e.V.“.

Im Hegering 2 des Landkreises Fürstenfeldbruck ist das Pilotprojekt „Verein Natur und Wild e.V.“ gestartet und hat wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das Team steht gerne beratend zur Seite, wenn Sie sich überlegen, selbst in die „Rettung mit der Drohne“ einzusteigen.

„Rehkitz- und Jungwild-Rettung 2023“ weiterlesen

Viel Interesse – öffentliche Pflicht-Hege- und Naturschau 2022/2023

Durch die sehr gut besuchte Veranstaltung führte gewohnt routiniert BJV-Kreisgruppenvorstand Gerhard von Hößlin.
Im Grußwort des Stv. Landrat Dr. Schanderl kam die gute Zusammenarbeit im Landkreis Fürstenfeldbruck zwischen den Land – und Waldbesitzern sowie den Jägern zur Sprache. Frau Karin Staffler (MdB) machte die Diskussion um eine weitere Verschärfung des Deutschen Waffenrechts zum Mittelpunkt ihres Grußwortes. Im Kurzreferat von Hans Groß, von der Unteren Jagdbehörde, wurden Themen wie z. B. der Umgang mit dem Wolf, das Bleischrotverbot und die längst überfällige Anlage von digitalen Revierakten angesprochen.
Anschließend stellten die Kreisjagdberater Rainer Grüter und Andreas Rauch die Ergebnisse aus den Streckenlisten des Jagdjahres 2022/2023 und die Gesamtentwicklung über die letzten Jahre vor.
Für würdige Stimmung sorgte die musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch die Jagdhornbläser der Kreisgruppe unter der Leitung von Bernhard Breitsameter.