Afrikanische Schweinepest nähert sich Bayern

Was jeder beitragen kann, um einen Ausbruch zu verhindern
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat sich in den letzten Jahren von Georgien über Osteuropa in weiten Teilen der EU ausgebreitet und nähert sich nun auch Bayern.

Was ist die Afrikanische Schweinepest?
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Hausschweine und Wildschweine betrifft. Das Virus ist sehr widerstandsfähig und kann in verschiedenen Umgebungen sehr lange überleben. Er überträgt sich auf vielen Wegen. Direkt, durch den Kontakt von infizierten Tieren miteinander. Indirekt, und dies ist besonders problematisch, etwa durch kontaminierte Lebensmittel (vor allem Fleisch und Wurstwaren), Fahrzeuge, Kleidung oder Freizeit- und Wanderausrüstung. Wildschweine spielen bei der Verbreitung eine Schlüsselrolle: sie nehmen weggeworfenen Lebensmittel auf, und können das Virus durch ihre Streifzüge über weite Strecken verbreiten.

Welche Gefahren bestehen für Mensch und Tier?
Für Menschen und Hunde ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Das Virus stellt keine direkte Bedrohung für die Gesundheit dar. Für Schweine – sowohl Wild- als auch Hausschweine – ist die ASP verheerend. Sie führt zu Fieber, Schwellungen und Rötungen und endet fast immer tödlich für die Tiere. Eine Impfung oder wirksame Behandlung gibt es nicht. Die betroffenen Tiere verenden zumeist innerhalb weniger Tage. Zuvor zeigen sie sich apathisch, orientierungslos und eingeschränkt beweglich.

Für die Landwirte wäre ein Ausbruch der ASP katastrophal.
Sobald das Virus in einem Schweinebetrieb nachgewiesen wird, müssen alle Tiere gekeult werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die wirtschaftlichen Schäden sind immens.

Was passiert, wenn die ASP bei uns ankommt?
Viele Experten sind der Meinung, dass es nicht mehr die Frage ist, ob sondern nur wann die ASP bei uns ankommt. Seit Juni ist sie bereits im Hessen angekommen, im Juli wurde sie erstmals in Rheinland-Pfalz und im August erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen. Der Aktionsplan des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums sieht vor, dass Jäger bei erlegten Wildschweinen Proben auf Antikörper entnehmen. So wird ein möglichst enges und zeitnahes Monitoring ermöglicht. Würde die ASP einmal nachgewiesen, werden Sperrbezirke eingerichtet, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern bzw. zu verlangsamen.

Was kann jeder tun?
Wir alle können dazu beitragen, die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest zu minimieren. Werfen Sie keine Essensreste in die Natur, besonders keine Wurst- oder Fleischprodukte. Diese könnten das Virus enthalten und Wildschweine infizieren. Das Virus kann bis zu 24 Monate im Boden überleben! Totfunde oder Beobachtungen kranker oder sich auffällig verhaltender Wildschweine müssen sofort der Polizei oder den Jagdpächtern gemeldet werden. Naturnutzer, die in betroffenen Gebieten unterwegs sind, sollten besondere Vorsicht walten lassen: den Vierbeiner anleinen, Wanderausrüstung regelmäßig reinigen und vor allem Schuhe und Hosen sowie Wanderstöcke desinfizieren.

Die Jäger arbeiten bereits eng mit den zuständigen Behörden zusammen und unterstützen das Monitoring zur Ausbreitung der ASP. Doch es ist die Umsicht aller Naturnutzer notwendig, um den Ausbruch der ASP bei uns zu verhindern.